HFC-Kalenderblatt – 2. NOVEMBER

Das HFC-Kalenderblatt vom 2. November
Am 306. Tag des gregorianischen Kalenders (wen interessiert das eigentlich?) bestritten die Rot-Weißen bislang insgesamt fünf Punktspiele in den unterschiedlichsten Ligen. Die erste Begegnung fand 1968 statt. In der DDR-Oberliga empfingen die Hallenser am 12. Spieltag den FC Hansa Rostock. Immerhin waren 20.000 Zuschauer ins KWS gekommen. Der damalige HFC-Cheftrainer Horst Sockoll und sein Assistent Werner Welzel saßen beide gemeinsam das 150. Mal auf der Trainerbank. Herzlich begrüßte Gäste waren die halleschen Olympiateilnehmer Marita Lange und Lothar Milde. Die Ostseestädter gingen durch Gerd Kostmann (wurde am Ende der Saison, wie schon das Jahr zuvor, Torschützenkönig der DDR-Oberliga) schon in der 12. Minute in Führung. HFC-Neuzugang Reinhard Segger (1. FC Magdeburg) glich in der 51. Minute zum 1:1-Endstand aus.
Erst nach 23 Jahren, in der Saison 1991/92, folgte das nächste Punktspiel für den Club an diesem Kalendertag. Am 16. Spieltag der 2. Bundesliga empfingen die Schützlinge von Cheftrainer Bernd Donau den 1. FC Saarbrücken. Die Saarländer, 1963 immerhin eines der Gründungsmitglieder der 1. Bundesliga, stiegen am Ende der Saison wieder, und das letztmalig, in die deutsche Fußball-Beletage auf. Sie galten vor dieser Partie als klarer Favorit. Doch die Hallenser waren an diesem Tage, vor nur 3.200 Zuschauer im KWS, gut drauf und gewannen klar und deutlich mit 3:0. Damit stieß der HFC die Truppe von Cheftrainer Peter Neururer zwischenzeitlich vom Tabellenthron. Giesbert Penneke schoss die Rot-Weißen quasi mit dem Pausenpfiff in Führung. Sieben Minuten vor dem Abpfiff bugsierte Jörg Nowotny, bis dahin seit 911 Minuten ohne Torerfolg, „eine Oma“ ins Netz. Nach dem Schlusspfiff meinte der „Zahler“, für den es der einzige Saisontreffer blieb: „Wenn der auch nicht reingegangen wäre, hätten sie mich vom Platz gezerrt.“ René Tretschok sorgte in 87. Minute schließlich für den Endstand.
Zehn Jahre später, der HFC war in der vorangegangen Saison aus den Niederungen der Verbandsliga nun endlich in die 4. Liga (NOFV-Oberliga) zurückgekehrt, verfolgten fast 4.000 Zuschauer im KWS unter Flutlicht das Spiel gegen den Regionalligaabsteiger und Meisterschaftsfavoriten VfB Leipzig. Die Derbycharakter tragende Begegnung wurde von TV Halle direkt übertragen. Der HFC hatte einen guten Lauf. Bis zum Ausgleichstreffer der Leipziger durch Gunkel, war HFC-Torhüter Eniz Paden immerhin 445 in Folge ohne Gegentor geblieben. In der 62. Minute erzielte Enrico Kricke das viel umjubelte 1:0. Nur drei Minuten später „versemmelte“ Timo Lesch einen Foulelfmeter. „Leschi“ meinte nach dem Abpfiff: „Das war ganz blind von mir.“ Auf den Cheftrainerbänken saßen zwei DDR-Fußball-Ikonen. Reinhard Häfner (HFC) und „Dixi“ Dörner (VfB) spielten immerhin 15 Jahre gemeinsam bei Dynamo Dresden (je vier Meistertitel und Pokalsiege) und wurden 1976 mit der DDR-Nationalmannschaft in Montreal Olympiasieger. Nach dem Spiel erhielt „Dixi“ von den VfB-Fans keine Streicheleinheiten. Indessen skandierten nicht wenige: „Dörner raus!“.
Der HFC schien sich in der „Ostdeutschen Amateuroberliga“ festgefressen zu haben. In der Saison 2003/04 gelang auch unter Cheftrainer Dirk Mankowski der Aufstieg nicht. Nach einem recht erfolgreichen Saisonstart (Platz 3, mit nur drei Punkten Rückstand auf Jena, mit nur einer Niederlage, eben gegen den FC Carl Zeiss), boten die Rot-Weißen beim 0:2 in Neugersdorf eine desolate Leistung. Die ca. 150 mit in die Oberlausitz gereisten HFC-Fans blockierten die Abfahrt des Mannschaftsbusses.
Es vergingen erneut zehn Jahre, bis der 2. November einmal wieder auf einem Punktspielprotokoll des HFC stand. Unter Cheftrainer Sven Köhler waren Saalestädter zwischenzeitlich zweimal aufgestiegen und trafen am 14. Spieltag der Saison 2013/14, jetzt in der 3. Liga, im KWS wieder einmal auf den 1. FC SaaIMG_6051rbrücken. Das am Ende leistungsgerechte 1:1 im ERDGAS Sportpark verfolgten knapp 7.000 Zuschauer. Gegen den späteren Absteiger aus dem Saarland taten sich die Rot-Weißen recht schwer. Sören Bertram hatte den HFC in der 37. Minute mit einem verwandelten Foulstrafstoß in Führung geschossen. Doch zwei Minuten vor Ultimo erzielten die Gäste durch Deville den Ausgleich.

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